Inhaltsverzeichnis
Das Wichtigste zur Wärmepumpe im Altbau in Kürze
- Eine Wärmepumpe eignet sich auch für Altbauten – selbst ohne Komplettsanierung oder Fußbodenheizung – und kann effizient sowie kostensparend betrieben werden.
- Luft-Wasser-Wärmepumpen sind besonders praktikabel, vor allem bei begrenztem Platz oder Budget, und lassen sich meist ohne große Eingriffe installieren.
- Eine gute Dämmung ist hilfreich, aber keine zwingende Voraussetzung; auch klassische Heizkörper können genutzt werden.
- Bis zu 70 % Förderung durch BAFA und GEG-Boni machen die Investition finanziell attraktiv – die Amortisation erfolgt oft nach wenigen Jahren.
- Moderne Wärmepumpen mit umweltfreundlichem Kältemittel wie R290 sind zukunftssicher, gesetzeskonform und steigern langfristig den Immobilienwert.
Wärmepumpe im Altbau: Welche Voraussetzungen sind wichtig?
Viele Altbauten bringen Herausforderungen mit sich – etwa höhere Wärmeverluste oder veraltete Heiztechnik. Das bedeutet jedoch nicht, dass eine Wärmepumpe im Altbau ausgeschlossen ist. Entscheidend sind eine gute Planung und die Wahl des richtigen Systems. Vor allem Luft-Wasser-Wärmepumpen haben sich hier als praktikabel und wirtschaftlich erwiesen, da sie ohne aufwendige Erdarbeiten auskommen.
Erd- oder Grundwasserwärmepumpen hingegen benötigen spezielle Bohrungen, die genehmigungspflichtig sind und auf beengten Grundstücken problematisch sein können. Deshalb werden sie im Bestand seltener eingesetzt.
Welche Wärmepumpe ist für Altbauten geeignet?
Bei der Wahl der passenden Wärmepumpe im Altbau empfiehlt sich meist die Luft-Wasser-Variante. Diese punktet durch einfache Installation, geringere Kosten und kurze Umsetzungsdauer. Stiftung Warentest verglich 2024 fünf Modelle – unter anderem von Buderus, LG und Weishaupt – mit guten Ergebnissen. Systeme mit dem natürlichen Kältemittel R290 (Propan) schnitten besonders effizient ab und erhalten zudem einen Förderbonus.
Welche Kältemittel dürfen bei Wärmepumpen 2025 noch verwendet werden?
Seit März 2024 gilt in der EU eine neue F-Gas-Verordnung. Sie macht die Regeln für Wärmepumpen, die klimaschädliche Kältemittel wie HFKW enthalten, strenger. Die Menge dieser Stoffe darf nur noch begrenzt verwendet werden. Das betrifft auch Reparaturen und Wartung.
Wärmepumpen mit sehr hohem Treibhauspotenzial dürfen ab 2026 nur noch mit recyceltem Kältemittel betrieben werden – ab 2032 ist das ganz verboten. Neue Wärmepumpen mit bestimmten Kältemitteln dürfen bald gar nicht mehr verkauft werden, je nach deren Klimawirkung.
Erlaubt bleiben jedoch natürliche oder umweltfreundlichere Kältemittel, zum Beispiel Kohlenwasserstoffe wie Propan (R-290), CO₂ (R-744) oder Ammoniak (R-717). Auch HFKW mit niedrigem Treibhauspotenzial (GWP unter 150) dürfen weiterhin verwendet werden, solange sie die neuen Vorgaben erfüllen. Eine Fachfirma in Ihrer Region berät Sie professionell zu diesem und weiteren Themen.
Studien belegen die Eignung von Wärmepumpen im Altbau
Eine Langzeitstudie des Fraunhofer-Instituts zeigte: Die Energieeffizienz einer Wärmepumpe im Altbau hängt weniger vom Baujahr des Hauses als von der fachgerechten Planung und Auslegung der Anlage ab. Auch bei unsanierten Gebäuden oder solchen mit klassischen Heizkörpern arbeiteten die untersuchten Wärmepumpen zuverlässig – und benötigten die integrierten Heizstäbe für extrem kalte Tage nur selten.
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Ist eine Dämmung zwingend erforderlich?
Nicht zwingend – aber hilfreich. Eine gute Dämmung senkt den Heizbedarf und ermöglicht niedrigere Vorlauftemperaturen, wodurch die Wärmepumpe im Altbau effizienter arbeiten kann. Dennoch ist eine umfassende energetische Sanierung kein Muss. Oft genügt bereits die Optimierung einzelner Bauteile – etwa der Austausch alter Fenster oder die Dämmung der obersten Geschossdecke.
Achtung: Zu starke Abdichtungen ohne Lüftungskonzept können Feuchteprobleme und Schimmel verursachen. Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung bieten hier eine sinnvolle Ergänzung.
Braucht man im Altbau eine Fußbodenheizung für eine Wärmepumpe?
Nein – ein häufiges Missverständnis. Zwar arbeiten Wärmepumpen optimal mit Flächenheizsystemen wie Fußbodenheizungen, doch auch herkömmliche Heizkörper können effektiv genutzt werden. Die Mehrheit der installierten Wärmepumpen im Altbau kommt mit klassischen Radiatoren aus. Nur in Ausnahmefällen müssen einzelne Heizkörper ersetzt werden.
Besonders gut eignen sich moderne Niedertemperatur-Heizkörper. Aber auch bestehende Systeme können weiterhin genutzt werden, sofern sie eine ausreichende Fläche bieten. Wichtig ist die individuelle Prüfung durch einen Fachbetrieb.
Was kostet eine Wärmepumpe im Altbau?
Die Investitionskosten variieren je nach Systemart, Leistungsgröße und baulichen Voraussetzungen. Luft-Wasser-Wärmepumpen kosten vor Förderung etwa 30.000 Euro.
Erd- oder Wasserwärmepumpen können inklusive Bohrung bis zu 50.000 Euro kosten. Durch staatliche Zuschüsse lassen sich jedoch bis zu 70 Prozent der Investitionskosten einsparen – gedeckelt auf 30.000 Euro förderfähiger Summe.
Betriebskosten und Amortisation
Durch die hohe Effizienz lassen sich jährlich 30 bis 45 Prozent an Heizkosten sparen – selbst im Altbau. Ein Einfamilienhaus mit 20.000 kWh Heizbedarf benötigt etwa 5.000 kWh Strom bei einer modernen Wärmepumpe im Altbau. Bei aktuellen Strompreisen von 36 Cent pro kWh entspricht das rund 1.800 Euro Heizkosten jährlich – deutlich weniger als bei Gas oder Öl.
Zudem amortisiert sich eine Wärmepumpe meist in weniger als fünf Jahren – vor allem in Kombination mit Photovoltaik. Diese macht den Betrieb nicht nur günstiger, sondern erhöht die Unabhängigkeit von schwankenden Strompreisen.
Beispielrechnung: Wärmepumpe vs. Gasheizung
Ein Rechenbeispiel zeigt die Wirtschaftlichkeit anhand eines Einfamilienhauses mit 120 Quadratmetern Wohnfläche:
Kosten |
Gasheizung |
Wärmepumpe Altbau |
Investitionskosten |
12.000 € |
32.000 € |
Förderung* |
0 € |
-17.600 € |
Effektivkosten |
12.000 € |
14.400 € |
Mehrkosten Wärmepumpe |
|
2.400 € |
Jährliche Heizkosten** |
2.556 € |
1.824 € |
Amortisationszeit |
– |
3,28 Jahre |
Ersparnis nach 20 Jahren |
– |
14.640 € |
Ersparnis nach 20 Jahren netto |
– |
12.240 € |
* In Deutschland beträgt die durchschnittliche Förderung einer Wärmepumpe derzeit 55 % der Investitionskosten.
** mittlere Heizkosten laut Heizspiegel 2024
Fazit: Nach 3 Jahren hat die Wärmepumpe im Altbau die Mehrkosten durch geringere laufende Ausgaben ausgeglichen.
Beispielrechnung: Wärmepumpe vs. Gasheizung
Ein Rechenbeispiel zeigt die Wirtschaftlichkeit anhand eines Mehrfamilienhauses mit 501 bis 1.000 Quadratmetern Wohnfläche, berechnet auf 75 Quadratmetern je Wohneinheit:
Kosten |
Gasheizung |
Wärmepumpe Altbau |
Investitionskosten |
12.000 € |
32.000 € |
Förderung* |
0 € |
-17.600 € |
Effektivkosten |
12.000 € |
14.400 € |
Mehrkosten Wärmepumpe |
|
2.400 € |
Jährliche Heizkosten** |
1.425 € |
975 € |
Amortisationszeit |
– |
5,33 Jahre |
Ersparnis nach 20 Jahren |
– |
9.000 € |
Ersparnis nach 20 Jahren netto |
– |
6.600 € |
* In Deutschland beträgt die durchschnittliche Förderung einer Wärmepumpe derzeit 55 % der Investitionskosten.
** mittlere Heizkosten laut Heizspiegel 2024
Fazit: Nach ca. 5 Jahren hat die Wärmepumpe im Altbau die Mehrkosten durch geringere laufende Ausgaben ausgeglichen.
Gibt es Fördermöglichkeiten für Wärmepumpen im Altbau?
Das reformierte Gebäudeenergiegesetz (GEG) sieht auch 2025 klare Förderregeln vor:
- 30 % Basisförderung für alle Eigentümer
- 20 % Klimabonus bei frühzeitigem Austausch alter Heizsysteme
- 30 % Einkommensbonus bei geringem Haushaltsjahreseinkommen
- 5 % Effizienzbonus für natürliche Kältemittel wie R290
Kombinierbar bis zu einer maximalen Förderhöhe von 70 Prozent. Ein unschlagbares Argument für den Betrieb einer Wärmepumpe im Altbau. Detaillierte Informationen zu den Förderungen erhalten Sie hier.
Rechtliche Rahmenbedingungen: Was gilt laut Heizungsgesetz?
Seit Anfang 2024 gilt das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG?. Zwar müssen neue Heizsysteme künftig zu 65 Prozent aus erneuerbaren Energien bestehen, für Altbauten gelten aber großzügige Übergangsregelungen – je nach kommunaler Wärmeplanung bis 2026 bzw. 2028. Trotzdem warnen Experten davor, jetzt noch in neue Öl- oder Gasheizungen zu investieren: Die Betriebskosten steigen, CO₂-Abgaben nehmen zu und fossile Heizsysteme sind nicht zukunftsfähig.
Fazit: Wärmepumpe im Altbau – eine zukunftssichere Investition
Die anfänglichen Zweifel am Einsatz von Wärmepumpen in Bestandsgebäuden sind heute weitgehend entkräftet. Dank effizienter Technik, attraktiver Förderung und hoher Energieeinsparung ist die Wärmepumpe im Altbau eine wirtschaftlich und ökologisch sinnvolle Heizlösung. Wer jetzt investiert, profitiert langfristig und spart jede Menge Energiekosten.
Eine Wärmepumpe entspricht zudem den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes der CDU aus dem Jahr 2020. Auch mit der aktuellen Regierung wird es in Sachen Klimaziele keinen Kurswechsel geben. Die Kosten für fossile Energieträger steigen künftig. Mit der Einführung des EU-Emissionshandels ETS II ab 2027 für private Haushalte werden sich Öl- und Gasheizungen zusätzlich verteuern. Daher raten Energieexperten auch im Altbau bzw. in Mehrfamilienhäusern zu einer Wärmepumpe.
In Kombination mit einer professionellen Energieberatung und passenden Förderprogrammen wird die Umrüstung zur lohnenden Investition. Am effizientesten kann eine Wärmepumpe mit dem Strom einer eigenen Photovoltaikanlage betrieben werden. Wer heute handelt, profitiert langfristig – finanziell und ökologisch.
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